These vom Widerspruch

THESE und Methode vom WIDERSPRUCH

I Abendländische Bewusstsein >> Entwicklung vom Glauben zum Wissen

bis zum Mittelalter wurde dem christlichen, biblisch-theologischen Glauben

antike Philosophie und Wissen/naturwissenschaftiche Erkenntnis eingebunden

im 15.Jahrhundert/RENAISSANCE erfolgte eine Umkehrung/Paradigmenwechsel

in der Neuzeit wurde dem zunehmend säkular-rationalen Wissen

das biblische Glaubens-Verständnis subjektiv an- bzw. theologisch ein-gebunden;

doch unsere menschliche Zukunft -mit ihren Widersprüchen- bedarf beider,

denn Wissen und Glauben sind komplementäre Größen im menschlichen Bewusstseins

II „Wirklichkeit ist Widerspruch“ von Jakob Böhme (1575-1624), ebenso die These:

„Jeder Mensch birgt aufgrund seiner Teilhabe an der Wirklichkeit den Widerspruch in sich“ von Joe Voit (2010) und die Feststellung von Norbert Copray (2015) „Die modernen und postmodernen Widersprüche sind uns zur Identität geworden, zu einer paradoxen Identität. An den eigenen Widersprüchen arbeiten, mit ihnen umgehen lernen, zu ihnen stehen, andere nicht damit verfolgen oder deswegen verurteilen, sondern mit anderen und sich rücksichtsvoll in Bezug auf die Widersprüche umgehen: Das ist Lebensaufgabe“ besagen,

es ist daher lohnenswert, sich der Christlichen Botschaft und Nachfolge zu besinnen >

III Jesus Christus verkörpert (auch) den Widerspruch,

er ist Gottes Sohn und Menschen-Sohn,

aus der Glaubens-Beziehung zum ‚Abba’ Vater und als Mensch wie Du und ich,

er lebte mit/im Glauben und Wissen zugleich –

im Glauben wissen wir uns ihm verbunden und bekennen uns zu ihm.

In/mit ihm erklärt sich der Widerspruch von Glauben und Wissen, Glauben und Lieben,

genauso wie seine Methoden von Differenzieren und Trennen sowie Verbinden und Vereinen.

In der Nachfolge Jesu Christi können wir als Christen

mit den Gegensätzen und Widersprüchen unserer Zeit

zugleich differenziert und komplementär denken und leben

an Jesus Christus

scheiden sich im Glauben um der Wahrheit willen die Geister,

>> man beginnt zu differenzieren, zu trennen, zu spalten

in/mit Jesus Christus

ergänzen sich Glauben und Lieben um der Gemeinschaft und Einheit willen,

>> man verbindet, vereint und versöhnt sich

IV – – – – – dies besagt – – – – – .

übertragen auf Mann und Frau, Staat und Kirche, Hierarchie und Volk Gottes, … :

> jeweils zwei Wirklichkeiten mit ihrer je eigenen Wahrheit im Denken und Handeln,

> in/durch Liebe ergänzt sichdas Nebeneinader zum Miteinander

>> so bedarf der Glaube in seiner konfessionellen Vielfalt an Lehren und Dogmen

der Ergänzung in Liebe, wo Jesu RG-Botschaft (sonst) in Kirche und Welt beginnt

un-glaubwürdig zu werden.

Denn bei „Wirklichkeit ist Widerspruch“ vereinigen sich

wie in Jesus Christus, dem Menschen-Sohn und Gottes-Sohn,

Glauben und Wissen, Pluralität und Einheit, Gegensätze und Widersprüche.

Wir Christen stehen in Jesu Nachfolge, um Widersprüche dieser Welt zu meistern

durch WISSEN und GLAUBEN, durch GLAUBEN und LIEBEN.

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Nachtrag > … wie bei anderen und guten Bekannten erlebe ich immer wieder, ihnen liegen im Denken und Bewusstsein ein ganz anderes Grundmuster als wie bei mir zugrunde. ‚Innerlich’ bedenken sie nämlich unausgesprochen die (an- und ausgesprochenen) Planungen und Vorhaben durch ein Mit-Denken, das sich z.B. mit der Fähigkeit des Durchrechnens der Kosten, oder ob dies logisch oder nicht ist, oder wie dies zu organisieren ist, …, oder man setzt das Gesagte gleich in den Kontext von Wissenschaft oder Glauben. Bei mir schwingt stetig ‚im Hinterkopf’ der „Widerspruch“ von Glauben und Wissen mit. Entsprechend sind auch meine Vorträge und Referate – siehe nachstehend- von diesem Mit-Denk-Potential getragen. >>> Mit nachstehenden Themen habe ich mich in den letzten Jahren befasste bzw. befasse mich gegenwärtig damit.

I Ein anderes Denken braucht die Zeit – was ist von den Griechen und Hebräern zu lernen

Ein gedankliches und anschauliches Schweifen in die Zeit der Griechen und Hebräer will uns deren Wirklichkeitssicht und Grundhaltungen im Denken und Handeln verdeutlichen. Wo lassen sich ihre kulturellen und geistes-geschichtlichen Erkenntnisse im Wissen und im Glauben der Gegenwart noch finden? Dass deren geistige und geistliche Errungenschaften und ihr Umgang mit der Welt für uns heute mehr sein kann, als nur Vergangenheit, vielmehr ergänzend unser Denken bereichert, ist ein lohnenswertes Ziel.

Ein anderes Denken braucht die Zeit – was bringt uns der christliche Glaube noch

Wir leben im christlichen Abendland und merken heute meist gar nichts mehr vom geistigen und geistlichen Ursprung Jesus Christus. In den Stürmen der Zeit scheint er bedeutungslos und vergessen worden zu sein. Ihn gilt es mit der griechischen und hebräischen ‚Sicht-Brille’ zu erkennen und zu verstehen, um ihn dann in seinem „Widerspruch“ zu entdecken. Dass dies für den christlichen Glauben und unsere Zukunft von Bedeutung ist … – mal sehen!

II Reformation – ihre zeitgeschichtlichen Ursprünge und Vertreter

Biblische Grundzüge und die geschichtliche Entwicklung der katholischen Kirche sind das eine, Vorboten im Spätmittelalter wie Ketzer und das Konzil von Konstanz sind eine ‚Heilsnotwendigkeit’, damit sich Glaube und Kirche weiterentwickeln. Triebfeder dieser Entwicklung zu Beginn der Neuzeit die Reformatoren, Kinder ihrer Zeit und Weltsicht. Entsprechend sollen Ablauf und Verbreitung der Reformation, insbesondere durch Luther, sowie grundlegende theologische Informationen zu dieser Zeitepoche kompakt und informativ vermittelt werden.

Ökumene – wo stehen wir heute, wohin gehen wir Morgen ?

Katholisch, reformiert und geistbewegt, so lassen sich die drei großen kirchlichen Ströme und Richtungen im ökumenischen Prozess heute umschreiben. Kirchen oder einzelne kirchliche Gemeinschaften mögen bisweilen der ‚Ökumene’ noch skeptisch oder abwehrend gegenüberstehen. Aber dem Bemühen um Ökumene soll unser Engagement gehören. Ein-Blick aus kath. Sicht will die ‚ökumenische Bewegung’ seit der Reformation beleuchten, und besonders maßgebende Texte des II Vatikanischen Konzils im Ökumenismusdekret zur Sprache bringen. Aktuelle Beobachtungen, Entwicklungen und Visionen wollen gegenwärtige Standpunkte und Möglichkeiten ökumenischer Schritt-Versuche vermitteln.

III Die abrahamitischen Religionen – eine Wurzel, drei Wege, drei Weltreligionen –

Eine Thematik, die viele Themen, Aspekte und Probleme mit Sprengkraft birgt. Abraham ist für die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam die Wurzel. Doch von den verschiedenen Religionen wird er unterschiedlich gesehen und gedeutet. Seiner Nachkommenschaft gemäß entwickelten sich religiöse Schwerpunkte und Überzeugungen, die im Laufe der Geschichte auch immer wieder zur gegenseitigen Feindschaft und Gewalt-anwendung führten. Das Judentum weiß sich mit Isaak, Jakob, Moses und über die Könige und Propheten des AT als Volk Israel auserwählt. Das Christentum gründet in Jesus Christus, seinem Messias und Erlöser. Und für den Islam ist Ismael Abrahams Sohn und Mohammed Allahs Prophet. Gemeinsamkeiten und Differenzen im Miteinander werden herausgestellt, und Sachkenntnis wird durch biblische und koranische Texte im Vergleich gewonnen, zum besseren Verständnis für die einzelnen Welt-Religionen.

Vom arabischen Frühling zum arabischen Winter … kommt wieder ein Frühling ?! – vom Islamismus zum Islam, eine Vision –

War es einst der ‚Arabische Frühling’, der in arabischen Ländern Hoffnungen weckte ist inzwischen ein Winter eingekehrt, der die Blutspuren von Islamismus und IS-Terror genauso aufweist wie die andauernden Stürme im Islam mit Ängsten und Fragen. Wie mag es bei uns in Europa im Zusammenleben mit Muslimen weitergehen? Fakten und Sichtweisen seit Mohammed, insbesondere auch die gegenwärtige Flüchtlingsbewegung, immer wieder im Vergleich mit dem Christentum, wollen verhelfen, den Islam in seiner kultur-geschichtlichen Bedeutung einst wie mit seinen unterschiedlicher Expansions-Vorgänge im Lasufe der Jahrhunderte und gegenwärtig zu sichten, um persönlich mit einem ‚angstfreien‘ Selbstverständnis dem Fremden begegnen zu können und den Islam in seiner Gewichtung besser einschätzen zu können. Denn der Islam wird weiterhin Deutschlands gesellschaftlichen Alltag mit beeinflussen – einzig das ‚Wie’ des Zusammenlebens bleibt eine offene und interessante Frage.

IV weitere Kurz-Vorträge/Impulse

Auferstehung

Jesu Christi Auferstehung nach seinem Leiden und Tod ist uns Christen bekannt und Grundlage für unseren Glauben. Dieses historische Ereignis vor 2000 Jahren will für gläubige Menschen in der Nachfolge mehr als nur eine geistige und geistliche Gewissheit in Gottes Gegenwart und Herrlichkeit sein. Was kann uns heute Jesu Wort: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ als christliches Handgepäck sagen und was bringen wir davon, Einzeln wie als Kirche, ins 21.Jahrhundert mit.

„Lumen fidei“ (5.7.13) Glauben heute: Mit der Laterne unterwegs?

Diese erste Enzyklika von Papst Franziskus ist der dritte Kirchen-Baustein nach den beiden ersten seines Vorgängers Papst Benedikt XVI. Ein Blick auf das Verhältnis von Finsternis und Licht kann helfen, die Enzyklika besser zu verstehen. Denn „Lumen fidei“ ist im Kontext von Liebe – Hoffnung – Glauben zu sehen, wobei der Glaube dem Licht gleichgesetzt wird. Der Glaube zur Lebens-Sinn-Erhellung ist Zentrum dieses päpstlichen Lehrschreibens. Im Vortrag wird es um den Ablauf und die Schwerpunkte von „Lumen fidei“ genauso gehen, wie um dessen Umsetzung durch die Kirche und seine Aktualität und Brauchbarkeit in unserer Moderne.

Laien-Apostolat > Getauft – gehört jede/r zum Volk Gottes

Im Dekret über das Laien-Apostolat des II.Vatikanums, werden verdeckte Fundamente neu entdeckt und freigemacht. So birgt das „gemeinsame Priestertum“ die Chance, der Kirche global wie lokal mehr an Glaubwürdigkeit und Gemeinsamkeit zu verleihen. Die Konstitutionen ‚Lumen Gentium’ (Kirche) und ‚Gaudium et Spes’ (Kirche in der Welt) versteht die Kirche als Volk Gottes und vermittelt eine Aufgabenstellung für Laien, Kirche zu sein und Kirche verantwortlich mit zu gestalten. Bei diesem Vortrag wird auf den Text des Dekrets eingegangen und die historische Entwicklung bis in unsere Tage dazu erläutert. Dass eine Neugewichtung von „gemeinsamem“ und „besonderem“ Priestertum ansteht, ist eine Selbstverständlichkeit und will zielorientiert ermutigen. Dass diese ökumenisch sein wird und muss ergibt die jesuanische Bitte beim Abschied „eins zu sein“ – aber wie?

Fit durch Beten und Fasten – biblisch verankert, heutzutage gelebt

Dass kirchliches Fasten nicht dem weltlichen Fasten um der Gesundheit willen gleich ist, ist gemeinhin bekannt. Was aber macht Fasten für uns Christen aus? Das Beten gehört dazu!, ist eine Grundannahme in allen Religionen. Vertieft die Wurzeln in der Bibel dafür kennen zu lernen, und um auch zu sehen, welche Vielfalt sich heute in diesem Bereich finden lässt, ist ein Anliegen. Dass dies zu einer Grundhaltung christlichen Lebens führen kann, ist dem einzelnen überlassen. Hilfen dafür gibt es an anschaulichen Beispielen und praktischem Material.

Fasten in den Weltreligionen

Insbesondere in der Fastenzeit oder wenn Muslime auf den Fastenmonat Ramadan hinweisen, fragen sich Menschen vermehrt nach Sinn und Zweck von Fasten. Dass es mehr sein soll als eine moderne Art von Gesundheitstraining oder eine Kurmaßnahme, ist dank seiner religiösen Ursprünglichkeit gegeben. In allen Weltreligionen gibt es Anlässe und Riten für einen Neubeginn im Leben, dem Verzicht, Umkehr und Buße mit Fasten vorausgehen können. Was Hintergründe sind und wie sie gelebt werden, soll als Information und Hintergrundwissen dienen, und um eventuell anschließend im Gespräch eigene Erfahrungen austauschen zu können.

Pilgern im Süden der Republik

Dass ‚Pilgern’ wieder in Mode gekommen ist, hört man immer wieder und hat gewiss verschiedene Gründe. Einer mag sein, Menschen haben persönliche Anliegen und Sorgen, sie sehnen sich nach geistlicher Stütze und Heimat. Wallfahrtsorte verheißen dies und machen dies vielen Menschen seit alters erfahrbar. Die alten Traditionen christlicher Pilgerschaft kennen zu lernen ist das eine, verschiedene Wallfahrtsorte Süddeutschlands mit ihrer Wirkgeschichte und Strahlkraft zu bedenken, das andere Anliegen dieses Vortrags. Eigene Erfahrungen und Austausch darüber gehören selbstverständlich dazu.

„Auerbachs Keller“ – ein Ort voll Magie und Geist

Wem ist nicht „Auerbachs Keller“ aus Goethes Faust-Tragödie bekannt? Eine historische Stätte in Leipzig, die mehr sein kann und will als es in bekannter ‚Keller-Szene’ anschaulich erlebt wird, wo Mephisto dem Dr. Faustus seine magischen, teuflischen Kräfte offenbart. Im Vortrag wird bei „Auerbachs Keller“ dessen Begründer, sowie dessen geistes-geschichtliche Einbindung in Humanismus und die Reformationszeit behandelt, und die Überlegung angestellt, ob heute „Auerbachs Keller“ mehr sein kann als nur ein ‚vergangenes Ereignis’.

„Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust“ (Dr.Faustus)

Was uns innewohnt ist (auch) ‚Widerspruch’. Dass dies menschlich ist und wie selbstverständlich zum Lebens-Alltag dazu gehört, will dieser Impuls/Vortrag vermitteln. Dabei wird von der inneren Dualität im Menschen ausgegangen, dem sich Beobachtungen um Paradoxien im Glauben und Alltag anschließen.

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Alle Vorträge sind auf ca 45 min oder kürzer ausgerichtet, und werden bildhaft durch eine PowerPointPräsentation unterstützt. Sie wollen zur einprägsamen Vorstellung und hilfreichen Nacharbeit verhelfen. Aufwandsentschädigung bzw. Honorar werden in Absprache getroffen. Bei Interesse : e-mail:josef.eisend[at]googlemail.com